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EZB – Europäische Zentralbank

EZB hebt Leitzins an - Was bedeutet die Zinserhöhung für Verbraucher?Die EZB steht für Europäische Zentralbank (englisch: European Central Bank). Sie ist die Zentralbank der Eurozone, einer Gruppe von 19 europäischen Ländern, die den Euro als gemeinsame Währung verwenden. Die EZB wurde am 1. Juni 1998 gegründet und hat ihren Hauptsitz in Frankfurt am Main, Deutschland.

Geschichte

Die Geschichte der Europäischen Zentralbank (EZB) ist eng mit der Entstehung des Euro und der wirtschaftlichen Integration in Europa verbunden.

 Die Gründung der Europäischen Zentralbank erfolgte am 1. Juni 1998. Die EZB wurde als unabhängige Institution gegründet. Ihr Hauptziel war es, die Preisstabilität im Euro-Raum sicherzustellen. Wim Duisenberg aus den Niederlanden wurde zum ersten Präsidenten der EZB ernannt. Am 1. Januar 2002 wurde der Euro als Bargeld eingeführt und ersetzte die nationalen Währungen in den teilnehmenden Ländern. Die EZB spielte eine zentrale Rolle bei der Vorbereitung und Umsetzung dieser Umstellung. Die weltweite Finanzkrise ab 2008 hatte auch Auswirkungen auf den Euro-Raum. Die EZB musste verschiedene Maßnahmen ergreifen, um die Stabilität des Bankensystems und der Wirtschaft zu gewährleisten. Dazu gehörten Zinssenkungen, Liquiditätsmaßnahmen und der Kauf von Staatsanleihen. Angesichts der anhaltend niedrigen Inflation und des schwachen wirtschaftlichen Wachstums führte die EZB ab 2015 ein umfangreiches Programm zum Ankauf von Anleihen ein, bekannt als quantitative Lockerung (QE). Dieses Programm hatte zum Ziel, die Kreditvergabe anzukurbeln und die Inflation anzutreiben. Die Geschichte der EZB ist geprägt von der Bewältigung verschiedener Herausforderungen im Zusammenhang mit der Währungsunion und der wirtschaftlichen Stabilität in Europa. Die EZB hat ihre Geldpolitik und Instrumente kontinuierlich angepasst, um den sich ändernden Umständen gerecht zu werden und ihre Ziele zu erreichen.

Aufgaben

Die Europäische Zentralbank (EZB) hat mehrere Aufgaben, die ihr durch den Vertrag über die Arbeitsweise der Europäischen Union (AEUV) zugewiesen wurden. Die wichtigsten Aufgaben der EZB sind.

Die Hauptaufgabe der EZB besteht darin, die Preisstabilität im Euro-Raum zu gewährleisten. Dies bedeutet, dass die EZB bestrebt ist, die Inflation auf mittlere Sicht unter, aber nahe bei 2 Prozent zu halten. Indem sie die Geldpolitik steuert, beeinflusst die EZB die Zinssätze und die Geldmenge, um dieses Ziel zu erreichen. Die EZB legt die Geldpolitik für den Euro-Raum fest und setzt sie um. Dazu gehören Entscheidungen über Leitzinsen, geldpolitische Instrumente und geldpolitische Operationen. Die EZB trifft regelmäßig Entscheidungen in Bezug auf Zinssätze, um die Geldversorgung und Kreditbedingungen zu beeinflussen. Die EZB ist auch für die Aufsicht über bedeutende Banken im Euro-Raum zuständig. Zusammen mit den nationalen Aufsichtsbehörden bildet sie das Einheitliche Aufsichtsmechanismus (SSM). Dieser Mechanismus stellt sicher, dass Banken solide und stabil sind, um die Finanzstabilität zu gewährleisten. Die EZB führt Analysen und Prognosen zur Geldpolitik durch. Sie überwacht und analysiert die wirtschaftliche Entwicklung im Euro-Raum, um fundierte Entscheidungen treffen zu können. Dazu gehören die Bewertung von Inflationsrisiken, Wirtschaftsindikatoren und Finanzmarktanalysen. Die EZB arbeitet eng mit den nationalen Zentralbanken der Eurozone zusammen und bildet zusammen mit ihnen das Eurosystem. Gemeinsam sind sie für die Umsetzung der Geldpolitik, die Ausgabe des Euro und die Aufrechterhaltung der finanziellen Stabilität verantwortlich.

Positionen

Es gibt es mehrere wichtige Positionen, die eine zentrale Rolle bei der Entscheidungsfindung und Umsetzung der Geldpolitik spielen.

Der Präsident der EZB ist das höchste Amt und repräsentiert die Bank auf nationaler und internationaler Ebene. Der Präsident wird für eine Amtszeit von acht Jahren ernannt und leitet die Sitzungen des EZB-Rats. Aktuell (Stand: 2021) ist Christine Lagarde die Präsidentin der EZB. Der Vizepräsident der EZB unterstützt den Präsidenten bei der Wahrnehmung seiner Aufgaben. Der Vizepräsident wird ebenfalls für eine Amtszeit von acht Jahren ernannt. Aktuell (Stand: 2021) ist Luis de Guindos der Vizepräsident der EZB. Der EZB-Rat besteht aus den sechs Mitgliedern des Direktoriums der EZB und den Präsidenten der nationalen Zentralbanken der Eurozone. Das Direktorium setzt sich aus dem Präsidenten, dem Vizepräsidenten und vier weiteren Mitgliedern zusammen. Der EZB-Rat trifft die geldpolitischen Entscheidungen der EZB, darunter die Festlegung der Leitzinsen und anderer geldpolitischer Maßnahmen.

Generaldirektor für Wirtschaft und Geldpolitik: Diese Position ist für die Analyse der wirtschaftlichen Entwicklung im Euro-Raum zuständig und unterstützt den EZB-Rat bei der Formulierung der Geldpolitik. Dazu gehören die Durchführung von Analysen, Prognosen und wirtschaftlichen Forschungsarbeiten.