ÖBM-Siegel für Peergroup Mediation & Peacework 

Seit März 2025 ist die Bergheidengasse eine für Mediation zertifizierte Schule. Der Österreichische Bundesmediationsverband (ÖBM) führt die Bergheidengasse jetzt in seinem Register der zertifizierten Schulen. Das ist nicht nur ein Benefit für die Schule, sondern auch für die Schülerinnen und Schüler (unsere Peers), die Peer Mediation & Peacework als Freigegenstand gewählt haben. Bei Abschluss der Module erhalten auch sie ein Zertifikat vom Mediationsverband als „ÖBM-zertifizierte Peer Coaches“.

Mediation in der Schule

Mediation wird bereits seit Jahren an vielen Schulen als nachhaltige Methode zur Konfliktlösung und als niederschwelliges Angebot zur Verbesserung des Arbeitsklimas angeboten. Soziales Lernen, Persönlichkeitsbildung, „Herzensbildung“ und Friedenserziehung müssen als Schlüsselqualifikationen für die Zukunft gesehen werden. Die Peer-Ausbildung, welche eine Säule innerhalb der Schulmediation einnimmt, trägt zu einem qualitativ hohen Standard der Mediation an einem Schulstandort bei. Im Schuljahr 2024/25 sind 14 Schülerinnen und Schüler als Peers aktiv bzw. aktiv gewesen.

Peer Mediation & Peace Work an der Bergheidengasse

Der Freigegenstand „Peergroup Mediation & Peace Work“ wird seit dem Schuljahr 2001/02 an der Bergheidengasse angeboten und gehört zur Gegenstandsgruppe „Persönlichkeitsentwicklung“. Der Gegenstand ist ab dem 2. Jahrgang wählbar und wird klassenübergreifend sowohl in den fünfjährigen Zweigen als auch in der dreijährigen Fachschule bis zum jeweiligen Abschlussjahr unterrichtet.

Das Training erfolgt in insgesamt sechs Modulen über vier Semester und wird 14-tägig geblockt. Weitere zwei Jahre können zur Vertiefung der Inhalte belegt werden. Die Schülerinnen und Schüler erwerben nicht nur Kompetenzen im Bereich Kommunikationstechniken, Konfliktmanagement und Gesprächsführung auf mediativer Basis, sondern erhalten auch Einblick in die Bereiche Selbsterfahrung und Reflexion zu ihrem persönlichen (Konflikt-)Verhalten. Eine Prüfung (theoretischer und praktischer Teil) schließt die Module ab.

Die Arbeit der Peers im Schulalltag

Neben der Ausbildung arbeiten nach den ersten drei Modulen 2-6 Peers als Konfliktlotsen und Konfliktlotsinnen, je nach Problemkreis selbständig oder mit ihrer Trainerin, im Rahmen der Schulmediation Bergheidengasse. 

Die Konfliktlotsen, Konfliktlotsinnen stehen für folgende Anliegen, Fragen und Problemkreise zur Verfügung:

  • wenn durch schulische oder/und private Probleme der Alltag nicht mehr bewältigt werden kann
  • wenn Gespräche mit Freundinnen/Freunden, Eltern und/oder Lehrerinnen und Lehrern keinen Ausweg aus einer belastenden Situation bringen
  • wenn ein Konflikt sich in psychischer und physischer Beeinträchtigung zeigt (Ausnahme Gewalteinwirkung)
  • wenn in einer Krisensituation eine Ansprechperson gebraucht wird
  • wenn familiärer Zwist am Konzentrieren und Lernen hindert
  • wenn ein mediatives Gespräch von Eltern und Schülern, Schülerinnen gewünscht wird
  • wenn das Klassenklima belastet ist.

Eine weitere Gruppe wird zusätzlich im Bereich Cybermobbing Prävention (Leitung Kollege Manfred Höhn) ausgebildet. Er hält jährlich zu Beginn des Schuljahres Workshops für die ersten Klassen ab.

Benefit für die Schüler und Schülerinnen

Sie erwerben im Laufe der Ausbildung und ihres Einsatzes umfangreiche Kompetenzen:

  • Schlüsselqualifikationen im sozialen und zwischenmenschlichen Bereich (Empathie, Achtsamkeit, Reflexion, Perspektivenwechsel)
  • deeskalierende Techniken der Gesprächsführung

Das lernen sie in Kleingruppen von max. 14 Schülern/Schülerinnen mit individueller Vertiefung von Inhalten durch Methodenvielfalt.

Nach erfolgreichem Abschluss der sechs Module und der praktischen Arbeit (an Schule oder bei Jugendorganisationen) erhalten die Peers ein detailliertes Zertifikat (den Kriterien des ÖMB folgend) über ihre Kenntnisse im Bereich Konfliktmanagement im Schulbereich und über ihre qualifizierte Streitschlichterausbildung. 

Benefit für unsere Schule

  • Es gibt ein niederschwelliges Angebot für unsere Schüler und Schülerinnen zur Bewältigung von Problemen, wie sie oben angeführt werden. 
  • Die Peers können schnell und kompetent bei belastenden Situationen reagieren. 
  • Kollegin Monika Cioni, die diese Ausbildung von Beginn an geleitet hat, bietet eine tägliche Sprechstunde für niederschwelliges Gesprächs- und Coachingangebot.

Die Leiterin Monika Christine Cioni

Monika Christine Cioni ist seit 1991 Lehrerin an der Bergheidengasse (Italienisch und der Kombi-Gegenstand Psychologie/Pädagogik/Philosophie). Sie hat die Peer Mediation an der Bergheidengasse aufgebaut und leitet sie seither mit viel Energie und Engagement. Zu ihrer umfangreichen Ausbildung gehören unter anderem:

  • Zusatzausbildungen im Bereich Sucht- und Gewaltprävention
  • MOVE-Trainerin
  • eingetragene Mediatorin (Schwerpunkt: Familien- und Scheidungsmediation)
  • Ausbildung im Bereich Frauen- und Mädchenarbeit (Doula Austria – seit 2013)
  • Familylab Trainerin seit 2015 
  • ÖBM zertifizierter Peer Coach (seit 2025)