Norbert Kettner, CEO der Tourismusorganisation WienTourismus, war am 2. Oktober 2024 zu Gast in der Bergheidengasse. Rund 180 Tourismusschüler und -schülerinnen der höheren Jahrgänge folgten gespannt seinen Ausführungen.
Nach einem interessanten Vortrag über die DMO „WienTourismus“ und die aktuelle Situation des Wiener Tourismus stellte sich Norbert Kettner den Fragen einer kleinen Runde von Schülern und Schülerinnen aus den Maturaklassen 5HTA, 5HHC und 5HHD.
Visitor Economy als Strategie gegen Overtourism
Mit der Strategie Visitor Economy versucht man in Wien, den Tourismus so zu gestalten, dass alle Stakeholder davon profitieren können. Einer Überlastung der Einheimischen will man durch verschiedene Maßnahmen, wie z.B. Besucherlenkung, entgegenwirken. Mehr Wertschöpfung soll vielen in der Destination und nicht nur einigen großen Tourismuskonzernen zugute kommen.
Marketing mit Swifties und Venus von Willendorf
Wie kann man den Ausfall eines Mega-Events klug für das Destinationsmarketing nützen? Am Beispiel des abgesagten Taylor Swift-Konzertes zeigte Norbert Kettner, wie man auch eine Krise kreativ für das Marketing einer Stadt nutzen kann.
WienTourismus machte immer wieder mit provokant-witzigen Kampagnen auf die Stadt aufmerksam. Eine Zensur der Venus von Willendorf auf Facebook, weil sie dort als Pornografie eingestuft wurde, war Ausgangspunkt für eine international beachtete, freche Kampagne mit weiteren Kunstwerken auf der einschlägigen Plattform OnlyFans. Die PR-Aktion war auch ein Seitenhieb auf die seltsamen Zensurkriterien der Social Media-Algorithmen. Nicht das erste Mal setzte sich WienTourismus im Marketing kritisch mit den Auswirkungen von Social Media auseinander.
Mit diesen und vielen weiteren Beispielen zeigte Norbert Kettner, wie flexibel und kreativ Destinationsmarketing sein kann. Es war ihm aber auch wichtig, aufzuzeigen, dass eine DMO mit der Visitor Economy-Strategie die Verantwortung für eine nachhaltige Tourismusentwicklung in der Destination übernehmen muss.


