Am 26. April war Fachprüfungs-Start! Der mehrwöchige Prüfungsmarathon, der einmal im Jahr den Schulalltag in der Bergheidengasse bestimmt, wurde wegen Corona völlig neu organisiert. Aber immerhin konnten die Prüfungen – anders als im Vorjahr – stattfinden.

Die Fachprüfung – genauer die „fachpraktische Klausurprüfung“ 

Die 4. Jahrgänge der fünfjährigen Zweige und die 3. Klasse der Hotelfachschule schließen mit der sogenannten „Fachprüfung“ ihre praktische Ausbildung in Kochen und Servieren ab. Für die 5-jährigen Ausbildungszweige ist die erfolgreiche Ablegung der Fachprüfung auch Voraussetzung für den Antritt zur Matura. In der Hotelfachschule ist diese fachpraktische Klausurprüfung Teil der Abschlussprüfung.

Service: Stationenbetrieb statt Gäste-Empfang

Die größte Umstellung gibt es im Serviceteil der Prüfungen. Statt eine Gruppe von vier geladenen Gästen zu umsorgen, absolvieren die Kandidaten und Kandidatinnen einen Stationenbetrieb mit unterschiedlichen Aufgaben im großen, gut durchlüfteten Festsaal der Schule. Natürlich unter Einhaltung von Abstandsregeln und Maskenpflicht. Welche Aufgaben müssen erledigt werden? 

Insgesamt gibt es zehn Stationen:

  • Kaffeezubereitung – Barista
  • Arbeiten in der Bar
  • Weißweinservice
  • Rotweinservice (inkl. Dekantieren und Avinieren)
  • Speisen & Wein (Empfehlungen zu einem vorgegebenen Menü)
  • Aufdecken für ein viergängiges Menü für zwei Personen
  • Trageübung mit mehreren Tellern und Suppenservice
  • Gäste-Kommunikation inkl. Beschwerdemanagement und Verkaufsgespräch
  • Tranchieren eines Hauptgerichtes inkl. anrichten
  • Flambieren eines Desserts inkl. anrichten

Küche: drei Gänge inkl. Warenkorb-Kochen

Beim Prüfungsteil Küche sind ein Hauptgericht und ein Dessert zu kochen. Man erfährt erst kurz davor, was man zugeteilt bekommt. Und wenn das schon für Spannung sorgt, dann ist die Vorspeise der wirklich aufregende Teil der Kochprüfung: man hat einen vorgegebenen Warenkorb und muss bzw. darf daraus etwas Originelles zaubern. Gekocht und angerichtet wird für zwei Personen. Eine Portion ist für den Prüfer bzw. die Prüferin bestimmt, die zweite Portion darf der Kandidat bzw. die Kandidatin selbst verspeisen, wenn sich der Prüfungsstress nicht zu sehr auf den Magen geschlagen hat.

Was sagen die Schüler und Schülerinnen dazu?

Die Aufregung bei den Schülerinnen und Schülern war bereits vor Wochen sehr groß. Immerhin hatte man bereits ab dem Sommersemester des vorigen Schuljahres keinen normalen Praxisunterricht. Obwohl auch Kochen und Servieren während der Lockdownphasen auf Distance Learning umgestellt worden waren, fühlte man sich nicht optimal vorbereitet. Mit Förderkursen wurde in den letzten Wochen vor den Fachprüfungen noch einiges aufgeholt. Der Prüfungsangst-Stress war bzw. ist trotzdem enorm. 

Große Erleichterung ist inzwischen bei jenen Klassen zu verzeichnen, die „ihre Fachprüfung“ erledigt haben.

„Bin erleichtert, dass es vorbei ist! Endlich Zeit zum Durchschnaufen!“ (Marvin)

„Der Stationenbetrieb war echt gut. Nicht so stressig, wie befürchtet und oft hat es sich gar nicht wie eine Prüfung angefühlt.“ (Sophia)

„Angenehme Atmosphäre, nicht zu hektisch und sehr nette und verständnisvolle Prüfer.“ (Julia)

„Es war eine sehr entspannte Atmosphäre bei der Prüfung und ich hab mich ziemlich wohl gefühlt. Nur bei der Vorbereitung hat man gemerkt, dass es doch sehr viel ist und uns die Praxis fehlt.“ (Alex)

„Besser hätte die Fachprüfung meiner Meinung nach nicht sein können“. (Anna)

„Wir waren alle sehr aufgeregt, es war dann nicht so schlimm, wie befürchtet. Die Atmosphäre war recht angenehm.“ (Lena und Marie)